Echte Designmöbel erkennen

Nicht nur Markenkleidung oder Parfums werden gern gefälscht. Gerade bei teuren Designmöbeln tummeln sich viele Plagiate auf dem Markt, meist zu einem Bruchteil des Originalpreises. Doch das vermeintliche Schnäppchen wird mit minderwertiger Qualität erkauft – und kann auch rechtliche Konsequenzen für den Käufer haben.

 

 

Der berühmte Egg Chair von Arne Jacobsen oder die Le Corbusier Liege für ein paar hundert Euro? Im Internet finden sich zahlreiche Schnäppchen für angebliche Designklassiker. Doch handelt es sich hierbei in aller Regel um Imitate, die auf den ersten Blick kaum von den Originalen zu unterscheiden sind. Nicht selten werden Kunden zudem mit falschen Markenlabeln oder Seriennummern getäuscht.

 

Fake-Möbel aus dem Ausland

Vor allem hochpreisige Bauhaus-Möbel von Designern wie Charles und Ray Eames, Marcel Breuer oder Ludwig Mies von der Rohe stehen bei Fälschern hoch im Kurs. Beim Kopieren greifen sie jedoch auf minderwertige Materialien zurück und sparen bei der Verarbeitung. Im Internet werden die dreisten Plagiate dann oft als Replica oder Reproduktion vermarktet. Da die Schutzrechte für Designmöbel international unterschiedlich ausgeprägt sind, sitzen die Anbieter von Fake-Möbeln meist im Ausland. Wer beim Kauf von Designermöbeln auf Nummer sicher gehen will, sollte sich genau informieren, welcher Hersteller das Original offiziell nachbauen darf. Strenggenommen ist das, was man im allgemeinen Sprachgebrauch unter Original versteht, nämlich ein lizenzierter Nachbau.

 

Sicherer Kauf beim Fachhändler

Plagiate sind Produkte, die so aussehen wie die originalen Stücke, aber von Produzenten hergestellt und verkauft werden, die keine Lizenzen oder Markenrechte besitzen. Seriöse Unternehmen wie z. B. Fritz Hansen, die unter anderem den original Egg Chair produzieren und vertreiben, empfehlen deshalb den Kauf beim autorisierten Fachhändler. Hier kann der Kunde sicher sein, echte Designstücke in hochwertiger Qualität zu erhalten. Wer sein Lieblingsmöbel auf dem Gebrauchtmarkt erwirbt, muss ganz genau hinschauen: Oft verraten  billige Materialien oder unsaubere Schweißnähte und Fräsungen ein gefälschtes Möbelstück. Die Echtheit eines Etiketts oder einer Seriennummer kann man sich im Zweifel vom Hersteller bestätigen lassen. Auch ein besonders günstiger Preis sollte stutzig machen: Denn echte Designklassiker behalten ihren Wert auch über Jahrzehnte.

Designklassiker im Wartezimmer?

Hierzulande sind Fälschungen von Designermöbeln illegal. Wird über das Internet im Ausland ein Plagiat gekauft, kann es vom deutschen Zoll beschlagnahmt werden. Dann ist nicht nur das Geld weg, auch rechtliche Konsequenzen sind möglich. Grundsätzlich gilt der Kauf für den rein privaten Gebrauch zwar nicht als Straftat, der Weiterverkauf ist jedoch verboten. Auch die gewerbliche Nutzung ist untersagt: Stattet z. B. ein Arzt sein Wartezimmer mit gefälschten Designmöbeln aus, verletzt er damit das Urheberrecht – und kann juristisch belangt werden. Deshalb beim Kauf von Designklassikern lieber auf das Original setzen: für zeitlose Eleganz und erstklassige Qualität muss man zwar tiefer in die Tasche greifen, hat aber auch lange Freude an den schönen Stücken.